CYSEC-Forscher ent­wickeln Rettungs­roboter für den Katastrophen­fall

2017/04/19

Roboter könnte in 10 Jahren Leben retten

Prof. Matthias Hollick zeigt dem Hessischen Wissenschaftsminister Boris Rhein den im NICER-Projekt entwickelten Rettungsroboter. Foto: wissenschaft.hessen.de

CYSEC-PI Prof. Matthias Hollick stellte Vertretern der hessischen Landes­re­gie­rung den im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts NICER weiterentwickelten Roboter “Tracker” vor. Der Rettungsroboter soll in Katastrophenfällen menschliche Rettungskräfte unterstützen.

Die Maschine kann mittels eines Laserscanners 3D-Bilder erstellen oder mit einer Wärmebildkamera mögliche menschliche Opfer orten. Über robuste drahtlose Kommunikationsmechanismen kann er die erfassten Daten an Einsatzkräfte oder andere Roboter weiterleiten – selbst bei Ausfall der Basisstationen für die Funkkommunikation. Das Hauptaugenmerk der Forschung liegt dabei auf der Autonomie des Roboters, der Software aus dem Team von Prof. Oskar von Stryk (TU Darmstadt) nutzt.

“Tracker” käme dann zum Einsatz, wenn es für Menschen oder Spürhunde zu gefährlich wäre, zum Beispiel in Kernkraftwerken. Er arbeitet weitestgehend selbstständig, kann komplexe Aufgaben in Katastrophenszenarien lösen und 3D-Karten erstellen. Er braucht keine Fernsteuerung, sondern trifft selbst Entscheidungen, zumindest teilweise. Noch ist der Einsatz des Roboters in der Praxis allerdings Zukunftsmusik. Bisher wird der Roboter unter realistischen Einsatzbedingungen im Labor oder bei Wettbewerben getestet.

Eine Basisversion des Roboters ist allerdings bereits bei der Wiener Feuerwehr im Einsatz: „Ziel ist, dass er alle Aufgaben irgendwann selbstständig erledigen kann – ohne dass man ihn z.B. über ein Tablet steuern muss, was in Trümmern sehr schwierig ist“, sagt Prof. Hollick und fügt hinzu: „In zehn Jahren ist es vielleicht schon so weit.“

“Tracker” wurde im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts NICER weiterentwickelt. “LOEWE” steht für “Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz” und ist eine Erfolgsgeschichte der hessischen Forschungsförderung. Seit dem erstmals 2008 aufgelegten LOEWE-Förderprogramm flossen bisher 671 Millionen Euro an Landesmitteln in geförderte Projekte. Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) zog am Mittwoch in Wiesbaden für die ersten neun Loewe-Jahre eine durchweg positive Bilanz der Forschungsförderung durch das Land – und zeigte sich begeistert von dem Roboter “Tracker”.

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Mit Material von www.crisp-da.de