Gegen Corona: TU Darmstadt forscht und hilft

2020/04/07

Forschende, Studierende und Beschäftigte der Universität engagieren sich in der derzeitigen Corona-Krise auf vielfältige Art und Weise. Ein aktueller Überblick über Hilfsinitiativen und Projekte in Forschung, Lehre und Transfer des Profilbereichs Cybersicherheit.


Soziale Medien und Apps in der Coronakrise

Professor Christian Reuter vom Fachbereich Informatik der TU Darmstadt geht in einem Video der Reihe „Wissenschaftsdialog – Perspektiven auf Corona“ der Rhein-Main-Universitäten auf die Rolle sozialer Medien, Falschinformationen und Apps in der Coronakrise ein. Reuter leitet PEASEC – Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit.

Die Coronapandemie stellt Gesundheitssysteme, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weltweit vor nie dagewesene Herausforderungen. In der Videoreihe der Rhein-Main-Universitäten und des Mercator Science-Policy Fellowship-Programms reflektieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie weiterer Wissenschaftseinrichtungen im Rhein-Main-Gebiet über die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise.


Forschung zu Selbsthilfe und Fake-News

Das Fachgebiet Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC) unter Leitung von Prof. Dr. Christian Reuter im Fachbereich Informatik (Zweitmitgliedschaft Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften) forscht im Rahmen der Projekte emergenCITY, ATHENE-SecUrban an Themen wie “Selbsthilfeorganisation in Krisenlagen“ und „Wahrnehmung von Fake-News in Krisenlagen“. Auch in die Lehre findet dies Eingang. Die Themen werden im Seminar Seminar Cyber-Sicherheit, -Krieg und -Frieden sowie im Praktikum Sicherheits-, Friedens- und Kriseninformatik behandelt.


IT-Ansätze gegen COVID-19-Pandemie

Das Online-Seminar Corona-Con von Professor Dr.-Ing. Ahmad-Reza Sadeghi beschäftigt sich mit IT-Ansätzen gegen die Covid-19-Pandemie. Thema des Seminars ist es, eine generelle Übersicht über potenzielle Einsatzmöglichkeiten von digitalen Technologien bei der Bewältigung von Ausnahmesituationen wie zum Beispiel der jetzigen COVID-19-Pandemie zu erarbeiten und konkrete Vorschläge für Maßnahmen zu erstellen.

Im Vordergrund stehen Datenverarbeitungs- und Kommunikationssysteme sowie Verfahren zur Datenanalyse, die es ermöglichen, nützliche Informationen über die Notfalllage einer Pandemie zu extrahieren. Die Daten sollen verarbeitet, analysiert und Behörden, Betroffenen der Katastrophe sowie den Nutzerinnen und Nutzern im weiteren Sinne zur Verfügung gestellt werden.


App zur Verfolgung der Virus-Ausbreitung

Das Fachgebiet Systemsicherheit unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Ahmad-Reza Sadeghi arbeitet an einem System mit entsprechender App zur Verfolgung der Virus-Ausbereitung und Infektionsketten. Im Gegensatz zu anderen Apps soll diese eine Skalierungsmöglichkeit für die Privatheits-Einstellungen der Nutzer bekommen.

Pressemitteilung “TraceCORONA-App analysiert Kontakte völlig anonym” vom 14.04.2020


Interessantes aus anderen Fachbereichen der CYSEC-PIs:


Corona mit Kreativität besiegen

In einem Gastbeitrag auf ZEIT ONLINE bezieht Alfred Nordmann, Professor für Wissenschafts- und Technikphilosophie, kritisch Stellung zu den derzeit geltenden Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. „Wir befinden uns in einem Realexperiment“, so Nordmann. Von diesem könne man viel lernen. Er plädiert für kreative Lösungen, die er auf drei Forderungen reduziert: Sie sollen wissensbasiert, aktiv solidarisch und technisch intelligent sein.


Mit Bürgerwissenschaften Corona begegnen

In einem Gastbeitrag auf ZEIT ONLINE spricht sich Alfred Nordmann, Professor für Wissenschafts- und Technikphilosophie, für ein Zusammenspiel aus staatlich vorgegebenen Maßnahmen und selbstverantwortlichen Bürgerinnen und Bürgern aus. Schließlich wüssten wir um das Problem und könnten ebenfalls Lösungen bieten, anstatt uns blind durch die Corona-Krise führen zu lassen.