3 Fragen an… Lisa Eckey
Interviewreihe zum Europäischen Cybersicherheitsmonats 2020
2020/10/05
Im Format “3 Fragen an…” sprechen wir mit Menschen aus dem Umfeld Startup und Cybersicherheit über steile Lernkurven, Förderangebote und Tipps für einen erfolgreichen Gründungsstart.
Den Anfang macht , wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Darmstadt in der Arbeitsgruppe Angewandte Kryptographie. Lisa Eckey hat im April 2020 nach vier Jahren ihre Promotion zum Thema „Sichere und skalierbare Blockchain-Technologien“ abgeschlossen. Zusätzlich arbeitet sie mit ihrem Doktorvater Prof. Dr. Sebastian Faust und einigen Kolleg*innen an der Gründung eines Blockchain- und Kryptografie-Startups: Lisa Eckey. Das aktuell von der StartUpSecure ATHENE geförderte Projekt basiert auf einem der Forschungsergebnisse der Dissertation von Lisa Eckey. Perun
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Lisa, mit was beschäftigst Du Dich im Gründungsprojekt Perun?
Im Perun Projekt bin ich hauptsächlich für das Produkt verantwortlich. Das bedeutet ich plane die Entwicklung von zukünftigen Produkt-Features und versuche im Kontakt mit möglichen Kunden herauszufinden welche dieser Features für sie interessant sind. Dazu benötige ich ein gutes Verständnis des Produktes – in unserem Fall einer hochkomplexen Software.
Die zugrundeliegende Funktionsweise der Perun-Software – genauer gesagt der Protokolle darin – ist ein Forschungsergebnis meiner Promotion und ich arbeite bereits seit Jahren mit meinen Co-Autoren an dieser innovativen Technologie. Das ermöglicht es mir auch Erweiterungen und Veränderungen der Software zu konzeptionieren und diese z. B. auf ihre Sicherheit zu bewerten.
Welche Learnings aus der bisherigen Promotionsphase haben Dir bei Deiner Arbeit an Perun geholfen?
Neben der fachlichen Spezialisierung und der einhergehenden Auseinandersetzung mit akademischem Feedback zu unserem Produkt haben mir vor allem Soft Skills aus meiner Promotion bei meiner Arbeit geholfen. Dazu gehört in erster Linie die Fähigkeit strukturiert und lösungsorientiert zu arbeiten und komplexe Probleme einfach zu erklären. Auch habe ich in der Promotionszeit meine Englischkenntnisse und meinen Präsentationsstil verbessern können. Beides brauche während meiner Arbeit im Startup fast täglich.
Lisa Eckey,
TU Darmstadt / Perun
Ein Gründungsvorhaben, gerade in Form einer Ausgründung an einer Hochschule, ist ein spannender Mittelweg zwischen der häufig als alternativlos dargestellten Entscheidung zwischen „Forschung“ und „Wirtschaft“.
Was würdest Du anderen Promovenden raten, die auch überlegen zu gründen und warum?
Ein Gründungsvorhaben, gerade in Form einer Ausgründung an einer Hochschule, ist ein spannender Mittelweg zwischen der häufig als alternativlos dargestellten Entscheidung zwischen „Forschung“ und „Wirtschaft“.
Während man viele Vorteile der Uni-Nähe hat – innovative Themen, viele junge Talente, Zugang zu akademischen Förderprogrammen, Forschung und Lehre – so lernt man außerdem viele Aspekte der „Wirtschaft“ kennen. Ich stecke gerade mitten in dieser steilen Lernkurve, wobei ich vor allem viel über Softwareentwicklung, effiziente Teamarbeit, Projektleitung, Marketing und Kommunikationsstrategien lerne.
Um herauszufinden ob Gründung ein interessantes Thema sein kann, empfehle ich schon während des Studiums die Arbeit in Startups auszuprobieren – zum Beispiel in Form von Praktika, als HiWi oder mit einer bezahlten Abschlussarbeit. Im , den wir dieses Wintersemester in Zusammenarbeit der Wirtschaftsinformatik anbieten, können Informatikstudierende testweise eine Gründung ausprobieren. „Build your own tech startup“-Kurs
Vielen Dank an Lisa Eckey für das Interview!
Über den ECSM
Schon seit 2013 ist der European Cyber Security Month, kurz ECSM, ein regelmäßig stattfindendes europaweites Format. 2020 sensibilisiert CYSEC zusammen mit dem Gründungsinkubator StartUpSecure I ATHENE für das Thema IT-Sicherheit. Eingebettet in das Thema „Gründungen aus der Forschung“ wird es unter dem Motto „Startups & Stories“ jeden Wochentag im Oktober eine Aktion für mehr Innovationen und Cybersicherheit geben.