Konrad-Zuse-Medaille für Johannes Buchmann

2017/09/28

CROSSING-Sprecher erhält Auszeichnung in Anerkennung seiner Beiträge zur Informatik

Prof. Johannes Buchmann und Prof. Peter Liggesmeyer. Foto: Annett Weigelt

Darmstadt, 28. September 2017. Prof. Dr. Dr. h.c. Johannes Buchmann wurde gestern Abend im Namen der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) mit der Konrad-Zuse-Medaille für Informatik ausgezeichnet. Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer, Präsident der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI): „Mit Johannes Buchmann ehrt die Gesellschaft für Informatik einen herausragenden Wissenschaftler, der die Entwicklung der Cybersicherheitsforschung in Deutschland und weltweit maßgeblich geprägt hat.“

Johannes Buchmann studierte Mathematik, Physik, Pädagogik und Philosophie. Nach einer Station als Mathematiklehrer promovierte er zum Thema „Zahlengeometrische Kettenbruchalgorithmen zur Einheitenberechnung“, machte sein Referendariat und ging anschließend mit einem Forschungsstipendium in die USA. Dort erschloss er die algorithmische algebraische Zahlentheorie für kryptographische Anwendungen. Danach setzte er seine Forschungen in Deutschland mit Arbeiten zur Kryptoanalyse von Public-Key-Verfahren und Post-Quantum- Kryptographie fort, zunächst in Düsseldorf und Saarbrücken und seit 1996 als Professor für Informatik an der Technischen Universität Darmstadt.

In Darmstadt war Buchmann wesentlich am Aufbau des „Center for Research in Security and Privacy“ (CRISP) beteiligt, das mittlerweile einer der Leuchttürme der IT-Sicherheitsforschung ist. Darüber hinaus hat er mit der Entwicklung neuer kryptographischer Verfahren die Brücke geschlagen zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung.

Neben technischen Themen beschäftigt sich Johannes Buchmann mit den gesellschaftlich-ökonomischen Implikationen der Informatik. In dem von ihm geleiteten interdisziplinären Projekt „Internet Privacy“ der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech wurden relevante Studien und Empfehlungen für die Gesellschaft erarbeitet.

Johannes Buchmann blickt auf einen beeindruckenden, wissenschaftlichen Erfolg als Hochschullehrer in der Nachwuchsförderung zurück, aus der 67 erfolgreich abgeschlossenen Doktorarbeiten hervorgingen. Darüber hinaus engagiert sich Johannes Buchmann in zahlreichen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Gremien und vertritt dort die Sicht der Informatik.

Darmstadt – ein renommierter Standort in der internationalen Cybersicherheitsforschung

Seit über 15 Jahren gibt es – auch dank des Engagements von Johannes Buchmann – eine starke und international renommierte Cybersicherheitsforschung an der TU Darmstadt. Während seiner Zeit an der TU Darmstadt konnten große Forschungszentren und Projekte an die Universität geholt werden: beginnend vor über 15 Jahren mit dem Darmstädter Zentrum für IT-Sicherheit, und 2008 dem vom Land Hessen geförderten CASED-Zentrum bis hin zu einem Kryptographie-Sonderforschungsbereich und einem Graduiertenkolleg der DFG, einem Intel-Forschungsinstitut und schließlich dem Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit, CRISP. Die Cybersicherheit ist heute einer von sechs Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt, in dem über 30 Fachgebiete aus 8 Fachbereichen interdisziplinär zusammenarbeiten.

Über die Konrad-Zuse-Medaille der Gesellschaft für Informatik e. V.

Die Konrad-Zuse-Medaille für Verdienste um die Informatik wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf dem Gebiet der Informatik in Forschung, Technik oder Anwendung in hervorragender Weise ausgewiesen haben. Sie ist die höchste Auszeichnung der GI und wird alle zwei Jahre vergeben – n Abwechslung mit der „Konrad-Zuse-Medaille für Verdienste um die Informatik im Bauwesen" des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. Vorschlagsberechtigt sind die Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Max-Planck-Gesellschaft, der Gesellschaft für Informatik e.V. sowie die bisherigen Preisträger. Zu den Trägern der Konrad-Zuse-Medaille zählen u.a. Prof. Dr. Arndt Bode (München), Prof. Dr. Dr. h.c. Carl Adam Petri (St. Augustin) und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Günter Hotz (Saarbrücken).

Über die Gesellschaft für Informatik e. V.

Die Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum und vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de.