CYSEC-PI Prof. Ahmad-Reza Sadeghi in der Sendung C-RadaR

16.04.2019

In der Sendung C-RadaR des Darmstädter Lokalradios RadaR spricht Prof. Ahmad-Reza Sadeghi über das Internet of Things, die Analyse und Verwendung erhobener Daten sowie potenzielle Verteilungskämpfe.

CYSEC- und CROSSING-Principal Investigator Prof. Ahmad-Reza Sadeghi, der das System Security Lab an der TU Darmstadt leitet, stellt im Interview am Rande des Informations- und Vernetzungsforums „Leben & Lernen X.o“ des Frankfurter Museums für Kommunikation, welches den Dialog über Gegenwart und Zukunft der Kommunikation mit den Besucherinnen und Besuchern des Forums fortsetzen soll, seine Arbeit dar.

Im Fokus der Forschungs des Fachgebiets steht insbesondere das Internet of Things (IoT), also die allgemeinsprachlich formulierte Tatsache, „dass viele Geräte miteinander verbunden sind“. Beispielhaft hierfür können etwa mit dem Smartphone verbundene Garagen- oder Lichtsensoren, Gesundheits- oder Fitnesstracker bis hin zu ganzen Gebäuden stehen. Im Hinblick auf Sicherheits- und Datenschutzanalysen stellen sich etwa die Fragen: „Wie sicher sind sie? Könnte man sie manipulieren? Könnte man die Daten der Nutzer manipulieren – auch auf dem Server mit dem diese Geräte verbunden sind?“ Zugleich stellt sich den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch die Frage danach, wie sich Daten auf Geräten mit geringen Rechen- und Speicherkapazitäten verschlüsseln lassen können und wie sich das Verhalten dieser Geräte verändert (maschinelles Lernen).

Interview mit Prof. Dr. Ahmad-Reza Sadeghi (ab 0:51:20)

Aber auch das Thema der Anonymisierung von Daten ist von hoher Relevanz in der Forschung des System Security Labs. Wesentlich sei demnach, dass Unternehmen wie Google oder Amazon Nutzerdaten anonymisiert auswerten und somit die Dienste für die Nutzerinnen und Nutzer verbessern, zugleich aber nicht das individuelle Verhalten erkennen und verfolgen können. „Wenn sie wirklich diesen Zweck verfolgen wollen, nicht nur einzelne Individuen, dann gibt es technische Möglichkeiten“, so Sadeghi. Insbesondere Targeted Advertising, also speziell auf Individuen zugeschnittene Werbung, sieht Sadeghi hingegen kritisch: „Meiner Erfahrung nach, muss auch das Geschäftsmodell von diesen Unternehmen ein bisschen korrigiert werden.“

Wenngleich Sadeghi nicht an einen Kampf zwischen Robotern und Menschen glaubt, sondern diese als fiktive Inhalte aus Hollywood-Filmen betrachtet, sieht er durchaus die Gefahr, dass Zugriff und Verteilung auf Informationsressourcen zu sozialen und ökonomischen Konflikten führen können: „Einige Leuten werden die ganze Zeit auf Informationen zugreifen können und einige gar nicht.“ Zugleich fordert er ethisches Denken nicht nur in Hinblick auf Algorithmen, sondern ethisches Handeln auch von den „CEOs und CTOs der Unternehmen“. Am Ende, so Sadeghi, müsse schließlich ein gutes Ergebnis für alle erzielt werden.

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