LOEWE-Zentrum „emergenCITY – Die Resiliente Digitale Stadt“ bewilligt

CYSEC-PI Prof. Matthias Hollick ist wissenschaftlicher Koordinator des neuen Zentrums

24.06.2019

Die TU Darmstadt kann im Rahmen des hessischen Forschungsförderungsprogramms LOEWE ein neues Zentrum etablieren – es trägt den Titel „Die Resiliente Digitale Stadt” und wird bis Ende 2023 mit insgesamt 17,4 Millionen Euro gefördert. Dies gab das Hessische Wissenschaftsministerium bekannt.

Prof. Matthias Hollick. Bild: Katrin Binner

Das LOEWE-Zentrum „emergenCITY“ („Resiliente Digitale Stadt“) wird Lösungen erarbeiten, „die in Krisenfällen einen Notbetrieb für und mit Informations- und Kommunikationstechnologien sicherstellen, schnelle Hilfe ermöglichen und eine effiziente Rückkehr zur Normalität unterstützen“, erläutert der wissenschaftliche Koordinator des Zentrums, der Informatik-Professor Matthias Hollick.

Dazu müsse sich die Technologie bereits im Normalbetrieb kontinuierlich „selbst-vorbereitend“ auf Krisensituationen einstellen und diese autonom detektieren, so Hollick. In Notlagen sollen überlebenswichtige Dienste beschleunigt bereitgestellt werden. Das gewonnene Erfahrungswissen soll helfen, bei künftigen kritischen Situationen besser vorbereitet zu sein.

Denn nach bisherigen Erkenntnissen werden im Jahr 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Für diesen Urbanisierungstrend sind anpassungsfähige und effiziente Infrastruktursysteme unablässig. Digitale Städte der Zukunft nutzen vermehrt Informations- und Kommunikationstechnologien, um vernetzte Infrastrukturen etwa in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit, Staat und Verwaltung bereitzustellen. Während die Abhängigkeit von diesen Systemen zunimmt, steigt zugleich auch die Verwundbarkeit durch Naturereignisse, menschliches und technisches Versagen sowie Gewalt und Terror.

Teams von 23 Professorinnen und Professoren aus Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau, Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Architektur, Wirtschaftswissenschaften sowie Rechtswissenschaften werden gemeinsam im universitären Verbund forschen – die Federführung hat die TU Darmstadt, Partner sind die Universität Kassel und die Universität Marburg. CYSEC-PI Matthias Hollick ist der wissenschaftliche Koordinator von emergenCITY, außerdem sind die CYSEC-PIs Iryna Gurevych, Mira Mezini, Max Mühlhäuser, Guido Salvaneschi und Christian Reuter beteiligt.

Darüber hinaus wird zusammen mit der Digitalstadt Darmstadt ein emergenCITY-Lab zur praxisnahen Erprobung von Lösungen etabliert. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bringt als weiterer Partner die gesamtheitliche Behörden- und Anwendungssicht ein.


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