Gründerstory: meshcloud
Was Clouds und Schafe gemein haben – Von den Anfängen des Startups meshcloud und dem Schaf meshi
20.10.2020 von Ute Fertig, StartUpSecure | ATHENE
meshcloud hat sich auf Cloud-Technologien spezialisiert. Das Startup bietet seinen Kunden eine Lösung an, um komplexe (Multi-) Cloud-Umgebungen effizienter, sicherer und transparenter zu verwalten. Und das mit großem Erfolg. Wie es dazu kam und welche Rolle das Schaf meshi dabei im Startup spielt, erzählen wir in unserer Gründerstory.
Das Schaf meshi ist im gesamten Ökosystem Rhein-Main bekannt. Und meshi ist beliebt. So beliebt, dass die Fans schon allerlei Merchandise-Artikel im neu eröffneten meshStore erwerben können. Und natürlich wissen alle Akteure in der IT-Sicherheits-Startup-Szene: meshi gehört zu meshcloud. Ein genialer und starker Markenauftritt eines aufstrebenden Startups also. Die Gründer Dr. Jörg Gottschlich, Christina Kraus und Johannes Rudolph haben es verstanden, mit einer einfachen Bildsprache ein komplexes Produkt auf den Markt zu bringen. Doch nicht nur das. Das Angebot, komplexe (Multi-)-Cloud-Umgebungen für Unternehmen effizienter und sicherer zu machen, trifft den Nerv der Zeit. meshcloud hat sich damit erfolgreich auf dem Markt etabliert und erreicht inzwischen eine große Öffentlichkeit. Doch beginnen wir von vorn und erzählen, wie alles begann.
Von der Liebe zu innovativen Technologien
Die drei Gründer Jörg, Christina und Johannes haben sich an der TU Darmstadt kennengelernt und bilden das perfekte Gründerteam. Sie vereint das starke Interesse für innovative Technologien, das Studium der Wirtschaftsinformatik sowie die Lust, in Eigenregie etwas bewegen zu können. Und trotzdem könnten sie unterschiedlicher nicht sein:
Da haben wir einmal den Gründer und Ideengeber Jörg, der letztendlich das Fundament für meshcloud bildete. Seine Dissertation widmete er den Cloud-Technologien und er erkannte schnell, welches Potenzial in dem zukunftsträchtigen und innovativen Thema für eine eigene Gründung steckt. Jörg wollte immer schon unternehmerisch tätig sein. Es fehlte nur das Know-how für den Weg in die Selbstständigkeit und das Kapital für eine eigene Unternehmensgründung. Zum Glück lernte er Co-Founderin Christina kennen. Sie träumte eigentlich davon Ärztin zu werden. Christina merkte aber schnell, dass sie im Herzen doch eher die selbstbestimmte und innovative Gründerin war. So war der Schritt zum Studium der Wirtschaftsinformatik auf den ersten Blick vielleicht etwas verwunderlich, aber eigentlich nur allzu konsequent. Nebenbei hat sie sogar eine eigene Web-Agentur gegründet, im Ausland studiert und später bei einem Forschungsinstitut in Berlin gearbeitet. Und dann gibt es mit Johannes noch den dritten im Bunde. Auch Johannes wollte schon immer innovative Ideen in Eigenregie umsetzen. Er brachte deshalb schon viel Expertise für Gründungsvorhaben mit und war bereits Gründer und Geschäftsführer eines IoT-Startups. Und als erfahrener Softwareentwickler verfügte er auch über das nötige Gespür, die meshcloud-Plattform für die zukünftigen Kunden zielgruppengenau aufzubauen.
Neben der gemeinsamen Passion für die Selbstständigkeit setzt sich das Team also auch aus unterschiedlichen und notwendigen Stärken zusammen, die für den Erfolg des Startups ausschlaggebend waren. Und dank der Unterstützung von HIGHEST und durch das EXIST-Gründerstipendium konnte aus einer innovativen Idee schließlich ein eigenes Unternehmen entstehen.
Innovative Cloud-Technologien als Treiber des Erfolgs und die Geburt von meshi
Die Idee, Lösungen für komplexe (Multi-)Cloud-Umgebungen anzubieten, ist hochaktuell. Denn die Nachfrage nach einer einfachen und gleichzeitig sicheren Multi-Cloud steigt stetig. Technologien entwickeln sich schnell weiter und eine einzige Cloud reicht selten. Zu unterschiedlich ist das Angebot der großen Cloud-Provider und zu groß die Abhängigkeit, wenn alles auf einen einzigen Anbieter gesetzt wird. Genau hier setzt meshcloud an und reduziert mit dem Angebot seiner Multi-Cloud-Lösung die Komplexität für Unternehmen: Mit einheitlichen Prozessen für alle Clouds und der Verknüpfung von Informationen für eine übergreifende Transparenz.. Für die Kunden blickt meshcloud dabei auch gleich in die Zukunft. Die Nutzung neuer Technologien ist im Produkt vorgesehen und macht Investitionen zukunftssicher. Kein Wunder, dass die ersten Aufträge schnell gefunden und das Startup schnell und gesund wachsen konnte.
Das Schaf meshi wurde zu Beginn der Gründung geboren und hilft dabei, die komplexen Inhalte der meshcloud-Lösung allgemeinverständlich aufzubereiten. Denn das Start-up verkauft ein klassisches B2B-Produkt. Eine große Herausforderung, wenn es um die Marktdurchdringung geht. Meshi akquiriert also mit einer einfachen Bildsprache Kunden. Denn Schafe und Clouds haben eines gemeinsam. Schafe genießen das Leben in der Herde und in Freiheit. Ähnlich verhält es sich mit den Clouds: Wer mehrere Clouds einsetzt, ist unabhängig von einzelnen Anbietern und genießt digitale Freiheit. Sind ein Schaf oder eine Cloud aber auf sich alleine gestellt, sind Einsamkeit und Rückstand die Folge. Wie ein eingesperrtes Schaf immer auf der gleichen Wiese grast, bremst auch die Einschränkung der Cloud im technologischen Umfeld Innovation. Die Folge – beide sind in der Vergangenheit gefangen und können nicht mehr im Wettbewerb mit den Anderen mithalten.
Für das Angebot eines einfachen und sicheren Zugangs zu verschiedenen Cloud-Technologien für Softwareentwickler wurde meshcloud und damit auch meshi schon mehrfach ausgezeichnet. Im Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen 2017 hat meshcloud einen Hauptpreis gewonnen. 2018 hat meshcloud den zweiten Platz im Frankfurter Gründerpreis erreicht, sowie die Teilnahme am German Accelerator. 2019 gewann meshcloud den edw Maleki Venture Award for Cyber im Rahmen der ersten european digital week. Auch in der Presse ist das Startup meshcloud kein Unbekannter mehr und in einschlägigen Medien wie beispielsweise dem Handelsblatt zu finden. meshcloud hat es geschafft, sich als Startup im Markt zu etablieren und steht trotzdem nie still. Aktuell ist das Start-up dabei, sein Projektvorhaben „MultiSecure“ umzusetzen. Mit der formalen, deskriptiven Sprache „meshiForm“, sollen künftig Sicherheitsanforderungen an Cloud-Infrastrukturen und Organisationen ausgedrückt werden. So wird die Multi-Cloud-Landschaft transparent konfiguriert und kann kontinuierlich automatisiert ausgewertet werden. Unterstützt wird meshcloud dabei durch das Förderprogramm StartUpSecure des Bundeministeriums für Bildung und Forschung.
Über den ECSM
Schon seit 2013 ist der European Cyber Security Month, kurz ECSM, ein regelmäßig stattfindendes europaweites Format. 2020 sensibilisiert CYSEC zusammen mit dem Gründungsinkubator StartUpSecure I ATHENE für das Thema IT-Sicherheit. Eingebettet in das Thema „Gründungen aus der Forschung“ wird es unter dem Motto „Startups & Stories“ jeden Wochentag im Oktober eine Aktion für mehr Innovationen und Cybersicherheit geben.